Schlüsselzuweisungen An Schlüsselzuweisungen, dem Kernstück des kommunalen Finanz- ausgleichs, erhält die Stadt Roth im Jahr 2023 voraussichtlich 5.005.800 Euro. Gegenüber dem Vorjahr be- deutet dies eine Reduzierung um 17,56 Prozent bzw. in Höhe von 1.066.600 Euro. Der Grund für den geminderten Betrag liegt haupt- sächlich an den in Roth gestiegenen Steuereinnahmen 2021, welche für die Ermittlung der Steuerkraft 2023 maßgebend sind. Kreisumlage Diese Umlage wird vom Landkreis zur Finanzierung seines ungedeckten Bedarfs von den kreisangehörigen Gemeinden erhoben. Der Landkreis hat den Hebesatz erneut etwas ge- senkt von 43,80 Prozent auf 43,50 Prozent. Da die Steuerkraft der Stadt Roth und im Gefolge auch die Um- lagekraft gestiegen ist, ist auch die Kreisumlage in diesem Jahr auf eine Rekordsumme von 15,78 Millionen Euro gestiegen (2022: 14,04 Millionen Euro). Die Kreisumlage beträgt somit rund 23 Prozent der gesamten Aus- gaben des Verwaltungshaushalts. Personalausgaben Die Ausgaben für das Personal liegen mit 16,34 Millionen Euro etwa 4,70 Prozent höher als 2022 und damit im Rahmen vergleichbarer Städte. Sächlicher Verwaltungs- und Be- triebsaufwand Der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand beinhaltet ins- besondere die Ausgaben für den Unterhalt der Grundstücke und bau- lichen Anlagen, Geräte, Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände, Mieten und Pachten, Bewirtschaftung der Grundstücke, Bedarf für Schulen, Kindertageseinrichtungen, Jugend- und Kultureinrichtungen, Straßen und Abwasserbeseitigungseinrichtungen, Bestattungswesen, Fremdenverkehr, Veranstaltungen, Stadtmarketing, öffentlicher Personennahverkehr und Öffentlichkeitsarbeit. Gegenüber dem Vorjahr wurden hier insgesamt rund 2,34 Millionen Euro mehr veranschlagt und somit der An- satz auf 20,88 Millionen Euro erhöht. Ausgabenmehrungen ergeben sich insbesondere aus den gestiegenen Energiekosten (+ 1.598.300 Euro), den Unterhaltskosten für Entwässerungs- und Löschwasseranlagen (+ 290.000 Euro) und erneut gestiegenen Kosten der Ortsplanung (+ 545.000 Euro). 6 I Mai 2023 Zuweisungen und Zuschüsse Die Zuweisungen und Zuschüsse für laufende Zwecke, die von der Stadt Roth geleistet werden, insbesondere an soziale Einrichtungen, betragen rund 12,25 Millionen Euro. Davon sind alleine an Zuschüssen für Kinder- tageseinrichtungen 11,55 Millionen Euro (Vorjahr: 9,05 Millionen Euro) eingeplant. Staatliche Zuschüsse re- finanzieren davon lediglich rund 6,69 Millionen Euro. Die Zuschüsse für den Sportbereich (Jugendarbeit usw.), sogenannte freiwillige Leistungen, betragen 100.000 Euro. Investitionen Der Vermögenshaushalt 2023 liegt mit 28,91 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf Rekordniveau. Zu- sammen mit den aus Vorjahren über- tragenen Haushaltsausgaberesten in Höhe von 14,99 Millionen Euro stehen 43,90 Millionen Euro für In- vestitionen zur Verfügung. Die Ausgaben des Vermögenshaus- haltes werden in diesem Jahr außer- gewöhnlich hoch von den Kosten des Grunderwerbs mit rund 10,69 Millionen Euro beeinflusst (Vorjahr: 3,03 Millionen Euro). Ursächlich sind hierfür hauptsächlich die seitens der Stadt Roth geplanten Ankäufe für das neu zu entwickelnde Baugebiet Westring-West. Umfangreiche Baumaßnahmen be- stimmen jedoch erneut den über- wiegenden Teil des Vermögenshaus- haltes. Hierfür sind insgesamt rund 14,25 Millionen Euro angesetzt. In- vestitionsschwerpunkt ist in diesem Haushaltsjahr wieder die Schaffung von Plätzen für die Kinderbetreuung. So sind für den Neubau des Kinder- hauses Kupferplatte 4,38 Millionen Euro (Gesamtkosten 15,20 Millionen Euro) eingeplant. Darüber hinaus fallen im Hochbau unter anderem für die Sanierung des Mietwohn- gebäudes Bahnhofstraße 50-54 in diesem Jahr 650.000 Euro (Gesamt- kosten ca. 2,62 Millionen Euro) an. Im Tiefbau stechen die Ausgaben für die Erweiterungen und Umbauten in der Zentralkläranlage mit 570.000 Euro hervor (Gesamtkosten 27,25 Millionen Euro). Die Geh- und Rad- wege, insbesondere der Geh- und Radweg Pfaffenhofen-Rednitzhem- bach mit Brücke, kostet der Stadt heuer 700.000 Euro (Gesamtkosten 1,70 Millionen Euro). Daneben werden im Jahr 2023 für die Erschließungs- straße samt Kanalisation Steinbacher Weg Kosten in Höhe von 1.200.000 Euro entstehen. Beachtliche 2,56 Millionen Euro sind für die Anschaffung von beweg- lichem Anlagevermögen vorgesehen. Der größte Anteil wird für den Kauf von großen Spezialfahrzeugen für den Einsatz im städtischen Bauhof verwendet. Großinvestitionen 2023 Maßnahme Kinderhaus Kupferplatte, Neubau Geh- und Radwege, Pfaffenhofen-Rednitz- hembach mit Brücke Mietwohngebäude Bahnhofstraße 50-54, Sanierung Erschließungsstraße, Steinbacher Weg Kläranlage Roth, Erweiterung/Umbau Kanalbau, Steinbacher Weg Straßenbau, Waldstraße Skaterpark, Neubau Ansatz 2023 4.375.000 € 700.000 € 650.000 € 650.000 € 570.000 € 550.000 € 500.000 € 500.000 € Kreditaufnahme Zur Finanzierung des Vermögens- haushaltes ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 4,16 Millionen Euro im Haushalt 2023 eingestellt. Darunter würden auch geplante Förderkredite von rund 1,38 Millionen Euro für die Sanierung und den Dachausbau des Mietwohnanwesens Wattstraße 9-11 verbucht werden. Entnahme aus der Rücklage Um den Vermögenshaushalt aus- zugleichen, ist eine Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage in Höhe von 15,00 Millionen Euro und eine Entnahme aus der Sonderrück- lage zum Ausgleich von Gebühren- schwankungen (Abwasserbe- seitigung) in Höhe von 330.000 Euro eingeplant. In den Vorjahren war oft die ge- plante Entnahme aus der Rücklage doch nicht in voller Höhe nötig. Auf- grund beispielsweise der Unsicher- heiten durch die Kriegshandlungen zwischen Russland und der Ukraine oder des weiteren Ansteigens der Inflation und der Zinsen ist nicht aus- zuschließen, dass die Entnahme tat- sächlich zumindest teilweise benötigt wird. Im schlimmsten Fall würde sich der Bestand an der Allgemeinen Rücklage zum Jahresende auf ca. 673.000 Euro vermindern. AMt & BürGeR